Meine filmischen Erkundungen entstehen oft im Modus des Reisens und verweisen in verschiedener Hinsicht auf die zeitliche Wahrnehmung und den Typus des einsam wandernden Künstlers. Bevorzugt befasse ich mich mit kaum von menschlicher Präsenz gekennzeichneten Randzonen: Zum Beispiel mit den urzeitlichen vulkanischen Geröllfelder auf Lanzarote, einer Ölbohrinsel in der Nordsee, einer Uranmine während einer Sonnenfinsternis oder der Arktis. Ich verstehe meine Reisen als Versuchsaufbau, mich zu isolieren und in Abgeschiedenheit zu begeben, um unter den Auswirkungen des Alleinseins auf die Beschaffenheit des Tages einzuwirken und Situationen hervorzurufen deren Ausgang nicht eindeutig vorhersehbar sind. Inspiriert von der erodierenden Natur, welche in Max Frischs „Der Mensch erscheint im Holozän“ dem geistigen und körperlichen Niedergang des Menschen gleichgesetzt wird, versuche ich diese voneinander abhängigen Faktoren in meinen Videoarbeiten neu auszuloten.