Diagonale Trailer | 01:36 min | 2015

Landschaft ist das Medium und das Material, mit dem der gebürtige Steirer Lukas Marxt die Zeitwahrnehmung filmisch untersucht. Immer wieder sind es einsame, gezeichnete, ewig anmutende Landschaften, die als filmische Raum- und Zeitmesser fungieren. Als Kommentare zu einer bildgeprägten Wahrnehmung legen sie sich wie Folien über innere Bilder der Landschaft.
Marxt arbeitet mit der Faszination einer geheimnisvollen, eigenständigen Natur, bei denen die Menschen in die Rolle untersuchender Beobachter rücken. Im Trailer, der in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz entstand und als Auftakt zur Diagonale 2015 fungiert, widmet er sich nach It seems to be loneliness, but it is not (2013) und dem gleichnamigen Künstlerbuch zum dritten Mal der unwirtlichen Mondlandschaft von Lanzarote. Als selbstironischer Filmteaser im besten Sinne ist er gleichzeitig das surreale Bindeglied zwischen den eigenen experimentellen Arbeiten und den Bildern westerngeprägter Steppenlandschaften. Im Kino wird der Filmemacher in Anlehnung an Wim Wenders Paris-Texas zum gut gekleideten Protagonisten, dessen knirschende Schritte vor den Augen der selbst gesteuerten Aufklärungskamera in die unmögliche Leere laufen. (Katrin Bucher Trantow)